So bereiten Sie am besten Ihr Übersetzungsprojekt vor

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Sie sollten zuerst Ihr Budget und Ihre ökonomischen Ziele klären. Was wollen Sie mit der Übersetzung etwa eines Onlineshops erreichen? Und das möglichst konkret, also was sind Ihre Key Performance Indicators (KPIs)? Und welchen Return of Investment (ROI) zielen Sie an? Es gibt aber natürlich auch andere Ziele, die Sie motivieren, um in neue Märkte zu expandieren. Was motiviert Sie also, das Projekt anzugehen? Was treibt Sie an?

Dann sollte Sie genau die Zielgruppe ermitteln, die Sie mit den übersetzen Inhalten erreichen wollen. Denn davon hängt es ab, wie die Texte übersetzt werden. Dabei ist es sehr wichtig herauszufinden, wie die Zielgruppe kommuniziert und wie sie am besten ansprechbar ist (Sprachanalyse). Damit können Sie den Tone of Voice festlegen. Und das betrifft zunächst die Texte in der Ausgangssprache. Wenn Sie also einen Onlineshop von Deutsch auf Französisch übersetzen lassen wollen, ist der deutsche Text auf die Zielgruppe in der DACH-Region und ihre Kommunikationsweise ausgerichtet. Die Ausgangstexte sollten klar und verständlich formuliert sein ohne unnötige kulturelle Referenzen und Ausdrücke und präzise Korrektur gelesen werden. Außerdem müssen sie unbedingt auf sachliche Fehler überprüft werden. Ich habe mal ein Übersetzungsprojekt erlebt, das allein an den vielen sachlichen Fehlern in den Quelltexten gescheitert ist, die bereits auf der Website des Unternehmens veröffentlicht waren.

Bevor die Übersetzung beginnt, entwickeln Sie einen Styleguide, in dem Sie Ihre Marke beschreiben, wie sie sprachlich und visuell präsentiert werden soll, die Zielgruppe der Zielsprache und was die Übersetzerinnen und Übersetzer beim Projekt beachten sollen. Dabei kann Sie der Übersetzungsdienstleister helfen, wenn Sie das wünschen. Also zum Beispiel kulturelle Referenzen, festgelegte Übersetzungen von wichtigen Begriffen, den Tone of Voice und Beispiele für gute und schlechte Übersetzungen. Der Styleguide ist ein wichtiges Referenzdokument im Übersetzungsprozess. Entwickeln Sie außerdem gemeinsam ein Glossar, damit wichtige Begriffe konsistent übersetzt werden.

Prüfen Sie auch, ob die Texte im Hinblick auf die kulturellen Referenzen für die Zielgruppe zum Beispiel in Frankreich und in französischsprachigen Ländern geeignet sind. Außerdem sollten Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, Maßeinheiten und die Formatierung der Zahlen durchgehend korrigiert sein. Wenn Sie zum Beispiel maschinell übersetzt Texte posteditieren lassen, überträgt das Übersetzungsprogramm Hunderter- oder Tausenderzahlen nur korrekt in die Formatierung der Zielsprache, wenn die Formatierung in der Quellsprache richtig ist.

Außerdem ist es wichtig, dem Übersetzerteam Kontextinformationen zu den Inhalten und Hinweise für das Projektmanagement zur Verfügung zu stellen und darauf zu achten, dass zeitnah jemand zu erreichen ist, wenn es Rückfragen gibt. Wenn Sie dies alles berücksichtigt haben, können Sie mit dem Dienstleister eine Deadline vereinbaren. Berücksichtigen Sie dabei bitte, dass ein Übersetzer zwischen 2000 und 2500 Wörter pro Tag übersetzen kann. Bei maschineller Übersetzung kann ein Übersetzer bis zu 5000 Wörter pro Tag bearbeiten. Wenn Sie von früheren Projekten bereits ein Translation Memory haben, stellen Sie das einfach dem Team zur Verfügung. Falls Sie keines haben, entsteht mit dem Projekt ein neues, das Ihnen anschließend geschickt wird. Ein Translation Memory enthält die Segmente des Quelltextes und die entsprechend übersetzten Segmente des Zieltextes. Es beschleunigt den Prozess, wenn die Sprachdienstleister bereits vorübersetzte Formulierungen bei neuen Übersetzungen verwenden und anpassen können.

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